Moda na Africa - Museu da Cidade do Recife/Brasilien, 2008

Globalization and local identities: dress and fashion in Africa and Brazil

Ausstellung und Symposium in Kooperation mit CCBA/Dtsch-Brasilianisches Kulturinstitut, Recife

 

 Die Kernfrage des Symposiums bezieht sich auf die Zusammenhänge zwischen Globalisierung, globalen Modetrends auf der einen Seite und lokalen Kleidungsidentitäten auf der anderen. Es soll anhand von konkreten Fallbeispielen aus Afrika und Brasilien untersucht werden, in wieweit dortige soziale Gruppen durch die dominanten globalen Konsummuster, Ideale, Ideologien in der Darstellung ihrer eigenen Identität beeinträchtig werden bzw. sie zur Assimilation neigen. Dabei geht es natürlich auch um die grundlegende Frage nach der Bedeutung von Kleidung und Mode für die (Re-)Produktion von Identität überhaupt. Auf welche Weisen werden Identitäten, Selbstwahrnehmungen und Selbstbehauptungen durch Körperinszenierungen hergestellt? Und welche (neu interpretierten) Bedeutungen haben dabei die materiellen (meistens textilen) Komponenten, die aus der lokalen und globalen Welt stammen? - Da die Globalisierung nicht als eine homogenisierende Macht gesehen wird, denen die schwachen sozialen und kulturellen Gruppen hilflos ausgeliefert sind, werden auch Beispiele aktiver Teilnahme an den Globalisierungsprozessen gezeigt. Die verschiedenen Beiträge zu Afrika und Brasilien verfolgen das Ziel, die Gleichzeitigkeit von lokalen und globalen Praktiken in ihren unterschiedlichen Artikulationen herauszuarbeiten.

Die Untersuchungen über Afrika warten mit überraschenden, dem Bild vom traditionellen, unterentwickelten, unflexiblen Kontinent widersprechenden Ergebnissen auf: sie demonstrieren die „traditionell“ verankerte Orientierung an weltweiten Gütern, Ideen, Werten, die nach Maßgabe eigener kultureller Vorstellungen in die lokalen Lebenswelten integriert werden.