Kleidung und Mode, weithin als oberflächliches, bedeutungsloses Ornament betrachtet, soll hier als sprachliches Mittel mit kommunikativen, expressiven und identitätsstiftenden
Funktionen betrachtet werden. |
„Wenn die Frau den Dreiteiler (zweiteiliges Kostüm mit einem zusätzlichen Hüfttuch) trägt, dann respektiert man sie. Dann tritt man vor ihr zurück.... Angenommen ein junges Mädchen von 19-20
Jahren zieht sich wie eine Frau an, dann denkt man von weitem gleich, dass sie eine verheiratete Frau ist. Und derjenige passt dann auch gleich auf. Er will ja keine Probleme kriegen.
Ich möchte, dass sich meine Frau wie eine Dame kleidet. Im Augenblick bin ich zwar noch nicht verheiratet, aber auf jeden Fall sollte meine Frau einen Dreiteiler tragen. Da sie damit respektiert
wird, möchte ich sie auch so angezogen sehen und nicht in einer neumodischen Art und Weise.“*
Zitat aus Anne Grosfilley, L’Afrique des textiles, Aix-en-Provence 2004
Heather Marie Akou: Mode in Afrika: Mode als Mittel der Selbstinszenierung und Ausdruck der Moderne [Fashion in Africa: Fashion as a Means of
Self-Dramatization and Expression of Modernity], edited by Ilsemargret Luttmann. Museum für Völkerkunde Hamburg, 2005. African Arts 2009, Vol. 42, No. 1: 108-109.
Elisabeth Hackspiel: Modernity and Tradition in a Global World: Fashion in Africa, African Arts 2008, Vol. 41, No. 2: 90–91.