Meine Mode aus Afrika

Gleich bei meiner ersten Reise 1972 nach Afrika - in die Côte d'Ivoire und nach Ghana - habe ich die großen Möglichkeiten der Schneiderateliers erkannt, die die KundInnen zu eigenen Kreationen herausfordern. Der Prozess der Bestellung und Anleitung ist zwar ziemlich langwierig und auch nicht immer erfolgreich, aber dem stehen die Vielzahl der gelungenen, einzigartigen Produkte gegenüber, die immer eine lange Geschichte erzählen und somit auch eine Art Tagebuch darstellen. Jedes Kleidungsstück ist ein Unikat, das einerseits ein Zeichen der jeweils herrschenden Mode ist, andererseits ein Gewebe von sozialen Beziehungen darstellt.

Für mich gehören Kleidung - als Farbträger und Formgestalt - schon immer ganz eng zur Malerei. Getragene Kleider sind aus meiner Sicht Bilder, die zu meinem Wohlbefinden beitragen. So wie ich in meiner Malerei experimentiere und die Farben meist ungemischt und in starker Leuchtkraft auftrage, so gehe ich auch mit meinen Kleidern um: sie haben etwas Expressionistisches.